Was macht eine gute Präsentation aus?

Was ist eine wirklich gute Präsentation?

Mal ehrlich: Sie haben sicherlich auch schon Präsentationen besucht und gedacht: „Hoffentlich habe ich das bald hinter mir.“ Wen wundert es da noch, dass viele Menschen Bauchschmerzen bekommen, wenn Sie vor Publikum etwas präsentieren sollen. Zum einen möchte der Präsentierende fachlich glänzen. Die größere Kunst – neben dem Fachwissen – ist es jedoch, das Publikum bis zum Ende zu fesseln. Jetzt fragen Sie sich sicherlich: „Wie geht das denn?“ Dazu hier und in meinen Folgeartikeln ein paar gute Tipps.

Eine Präsentation zu bewerten ist schon eine kleine Herausforderung. Ihre Zuhörer merken recht schnell, wenn der Präsentierende schlecht vorbereitet ist. Dafür braucht es nicht einmal inhaltliche Fehler. Der Gesamteindruck kann auch schon durch ein unsicheres Auftreten negativ beeinflusst werden. Wenn dann noch der Blickkontakt fehlt, wird es immer schwerer die Zuhörer bei der Stange zu halten. Genau das wollen Sie ja verhindern. Wie Ihnen das gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eine lange Liste von Stichpunkten wirkt langweilig

Die wichtigsten Faktoren für den Erfolg einer Präsentation ist zum einen natürlich der Inhalt. Aber auch die Art und Weise, wie Sie diesen Inhalt verpacken ist mindestens genauso wichtig. Wenn Sie mit dem Inhalt Ihrer Präsentation die Zuhörer wirklich ansprechen wollen, vermeiden Sie eine lange Liste von Stickpunkten. Hier verliert Ihr Publikum schnell den Überblick und es entsteht Langeweile. Das Interesse geht verloren. Tragen Sie stattdessen lieber eine zusammenhängende Erzählung vor. Beginnen Sie Ihre Einleitung mit einer kurzen Geschichte. Wichtig: Hiermit erhalten Sie zwar die Aufmerksamkeit. Das funktioniert aber nur, wenn die Geschichte zu Ihrem Thema passt. Bauen Sie einen Spannungsbogen auf. Wenn Sie die wichtigsten Fakten gleicht zu Beginn nennen stellt sich der eine oder andere die Frage: „Warum soll ich denn hier noch weiter zuhören?“ Überlegen Sie sich einen roten Faden, der sich durch Ihren Vortrag zieht.

Wie wichtig ist die Visualisierung?

Es ist natürlich eine tolle Sache, wenn man nur interessante Dinge erzählen kann. Aber wer entscheidet was interessant und was nicht? Da Menschen in unterschiedlichen Welten unterwegs sind, fehlt hier die Möglichkeit, diese Frage zu beantworten. Und dann gibt es ja auch noch Themen, wie für viele Menschen weniger spannend sind, beispielsweise wenn es um Daten und Fakten geht. Insbesondere wenn viele Zahlen und Daten in der Präsentation beinhaltet sind, empfiehlt es sich, diese mit Bildern und Grafiken zu visualisieren. Hier können Sie lange Tabellen durch Diagramme ersetzen. Oder aber statt langen Aufzählungen entscheiden Sie sich lieber für eine Infografik. Auch mit Mind-Maps lässt sich sehr viel visualisieren. Aber auch hier gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. Wenn die ganze Präsentation ausschließlich aus Bildern und Grafiken besteht, wirkt sie schnell unglaubwürdig. Setzen Sie bitte Visualisierungen nur da ein, wo sie auch sinnvoll sind.

So viel wie nötig – so wenig wie möglich

Bei vielen Vorträgen ist die maximale Länge vorgegeben. Einerseits gut: Das bringt eine gewisse Planungssicherheit mit sich. Wenn allerdings der Zeitrahmen eher kurz ist, verbirgt sich hier eine Gefahr – nämlich das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

Wenn Sie beispielsweise 10 Minuten Zeit für einen Vortrag haben, werden Sie je nach Thema schnell merken, dass es ziemlich viel Stoff für diese relativ kurze Zeitspanne gibt. Filtern Sie hier die relevantesten Informationen heraus. Was etwas schade ist – Platz für Zitate, Definitionen und Hintergründe bleibt da selten. Damit die Zuhörer Ihr Thema dennoch verstehen, überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Informationen die anderen benötigen, um Ihr Thema zu verstehen.

Auch bei längeren Vorträgen sollten Sie auch auf unnötige Fakten verzichten. Auch hier konzentrieren Sie sich bitte auf das Wichtigste. Lieber 10 Minuten gut präsentieren als 30 Minuten langweilig.

Orientieren Sie sich an Ihren Zuhörern

Haben Sie das auch schon erlebt? Sie gehen zu einer Präsentation oder zu einem Vortrag und stellen fest: „Hier hört ja niemand zu.“ Woran liegt das? Das kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht ist die Präsentationsweise zu langweilig. Ein anderer Grund kann sein, dass für viele Zuhörer die Präsentation zu wissenschaftlich ist.

Da stellt sich ja nun automatisch die Frage: „Was kann ich denn dagegen tun?“ Die Antwort ist sehr einfach. Überlegen Sie bereits bei der Vorbereitung Ihrer Präsentation, wen Sie denn letztendlich ansprechen wollen. Halten Sie eine Präsentation vor Fachleuten, können Sie beruhigt davon ausgehen, dass Fachbegriffe bekannt sind. Zumindest haben die Zuhörer ein grundlegendes Verständnis für Ihr Thema. Der gleiche Vortrag vor einer Gruppe, denen dieses Fachwissen fehlt, wird die Zuhörer wohl wenig begeistern. Der Grund dafür ist ganz einfach nachzuvollziehen – unbekannte Fachbegriffe sowie Unverständnis für die Zusammenhänge.

Eine Faustregel hier lautet: „Fass Dich kurz und vor allem einfach.“ Wenn Sie wissen, dass Ihr Thema kompliziert – oder vielleicht auch weniger spannend – ist, beachten Sie dies bereits bei der Erstellung der Präsentation. Lockern Sie Ihren Vortrag auf. Hierzu können Sie beispielsweise Bilder nutzen oder auf Anekdoten zurückgreifen.

Hinterlassen Ihre Präsentation und Materialien einen einheitlichen Eindruck?

Verwenden Sie zusätzlich zu Ihrer Präsentation noch andere Materialien, beispielsweise ein Handout? Dann gestalten Sie diese unbedingt einheitlich. D. h. verwenden Sie bitte die gleichen Logos und Grafiken in Ihrer Präsentation wie auch in Ihrem Handout. Achten Sie weiterhin darauf, dass die besonders wichtigen Fakten auf allen Materialien erscheinen. In der Praxis bedeutet das, dass Sie bitte nur die wichtigsten Elemente Ihrer Präsentation in das Handout übertragen und auch auf Ihre Folien schreiben. So stellen Sie sicher, dass Ihre Zuhörer erkennen, dass Ihre Materialien aufeinander abgestimmt sind. Wichtig: Wenn Sie Ihr eigenes Design entwickeln, beachten Sie, dass die Informationen im Vordergrund stehen. Zuviel Schrift, Design, Animation etc. lenkt unter Umständen vom Inhalt ab.

Präsentieren Sie Ihr Thema in einem größeren Zusammenhang

Ihr Ziel ist es, Ihre Zuhörer zu überzeugen? Dann liefern Sie Ihnen einen sog. Mehrwert. Wer weiß, dass sich das Ziel lohnt, ist gleich deutlich motivierter.

Deshalb:  Präsentieren Sie Ihr Thema in einem größeren Kontext. Ein Beispiel dazu: Sie halten eine Präsentation zum Thema Walfang. Dieses könnte vielleicht eine Gruppe Meeresbiologen interessieren. Aber was ist mit Otto-Normalverbraucher? Wahrscheinlich ist dieses Thema für ihn / sie weniger interessant. Wenn Sie Ihren Zuhörern aber klarmachen, dass davon alle betroffen sind – beispielsweise im Kontext, dass Überfischung zu Artensterben führt. Das bedeutet dann, dass am Ende alle nicht mehr so viel Fisch essen können oder zu enormen Preisen. Ihre Zuhörer sollen nach Ihrem Vortrag ein Gefühl dafür haben, dass das, was Sie präsentiert haben, eine Bedeutung für sie persönlich hat.

Wie flexibel gestalten Sie Ihre Präsentation?

In einer Präsentation stecken viel Aufwand und Mühe. Vermutlich investieren Sie viel Zeit, die wichtigsten Fakten zusammenzutragen und diese in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Es kann durchaus passieren, dass bestimmte Themen für die Zuhörer interessanter sind als andere. Wie gehen Sie damit um? Vielleicht fällt es Ihnen im ersten Moment schwer, dennoch seien Sie bitte flexibel in Ihrem Vortrag. Nutzen Sie unbedingt das Interesse und gehen Sie auf Fragen ein. Möglich, dass Sie so bestimmte Punkte weniger intensiv ausführen können. Dennoch steigern Sie auf diesem Weg den Wert Ihrer Präsentation. Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass Sie Ihr Thema gut beherrschen sollten. Nur so können Sie auf Nachfragen souverän und selbstsicher reagieren. Wenn Sie etwas mal nicht wissen, ist das auch verzeihlich. Wenn Ihre Zuhörer natürlich merken, dass Sie nicht wirklich sattelfest im Thema sind, wirken Sie schnell inkompetent. Nutzen Sie Ihre Gliederung daher als eine Art Gedankenstütze. Wichtig ist es, dass Sie gegebenenfalls ein Kapitel deutlich kürzen können – ohne abrupt enden zu müssen.

Wie selbstbewusst präsentieren Sie?

Stellen Sie sich vor, Ihre Präsentation ist fertig vorbereitet. Die Inhalte sind up-to-date. Ist damit nun alles geschafft? Etwas fehlt noch, denn der Inhalt Ihres Vortrags ist nur die halbe Miete. Es wird Ihnen kaum jemand zuhören, wenn Sie vor lauter Nervosität mehr oder weniger sprachlos sind und in eine Art Schockstarre verfallen.

Seien Sie als präsent und stellen Sie sich aufrecht. Ganz wichtig: Halten Sie immer Blickkontakt zu Ihren Zuhörern. Gibt es einen Grund, schüchtern zu sein? Wohl kaum. Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich gründlich vorbereitet haten. Sie wissen genau, was Sie sagen wollen. Selbst wenn Sie mal unsicher werden – vielleicht haben Sie auf eine Frage gerade keine Antwort – Ihre Präsentation ist trotzdem gut. Sagen Sie sich immer wieder, dass Sie in diesem Raum der Fachmann oder die Fachfrau sind. Überspielen Sie kleine Fehler souverän. Das macht Sie sympathisch und menschlich. Und gerade darauf kommt es doch an. Vielleicht bleiben die kleinen Fehler dann sogar unbemerkt. Je motivierter und sicherer Sie auf Ihr Publikum wirken, desto größer ist auch die Chance, dass man Ihnen zuhört.

Ende gut – alles gut

Der erste Eindruck prägt – der letzte Eindruck bleibt. Finden Sie einen guten Abschluss für Ihre Präsentation Dadurch stellen Sie sich, dass die wichtigsten Informationen auch haften bleiben. Geben Sie  Ihren Zuhörern etwas, das sie mit nach Hause oder ins Büro nehmen können. Menschen merken sich Dinge, die sie zuletzt gehört haben am besten. Geben Sie Ihren Zuhörern eine Message mit auf den Weg, beispielsweise dadurch, dass Sie noch einmal zusammenfassen, was Ihr Publikum in dieser Präsentation gelernt hat. Selbstverständlich können Sie auch einen Foliensatz oder ein Handout mitgeben. Oder aber Sie stehen für weiter Informationen gerne zur Verfügung. Machen Sie auf jeden Fall klar, wo der Mehrwert Ihrer Präsentation liegt. Überlegen Sie sich auch einen knackigen und humorvollen Abschlusssatz für Ihre Präsentation.

Sind Sie Schauspieler – oder bleiben Sie lieber Sie selbst?

Das ist natürlich eine klare rhetorische Frage. Wer sich verstelle – eine Rolle spielt – büßt an Authentizität ein. Das wirkt künstlich. Bleiben Sie auch ganz ruhig, wenn etwas – beispielsweise die Technik – nicht gleich funktioniert. Das ist echt halb so schlimm. Eine Portion Humor hilft hier ganz enorm. Das kann beispielsweise ein flotter Spruch sein. Natürlich gilt auch hier: alles mit dem richtigen Maß. Zuviel flotte Sprüche nehmen die Ernsthaftigkeit. Vermeiden Sie bitte auch, sich zu hochtrabend auszudrücken. Das wirkt oft sehr steif.

Noch ein besonderer Tipp:

Haben Sie schon einmal versucht, Ihren Vortrag von einer rein fachlichen Ebene auf eine eher emotionale Ebene zu heben. Dieses gelingt Ihnen durch kleine Geschichten oder lustige Anekdoten. Wichtig ist natürlich auch hier, dass diese zum Thema passen. Dadurch erreichen Sie Ihre Zuhörer oft wesentlich einfacher und schneller als mit reinen Fakten. Auch besonders ansprechend aufbereitetes Material kann Ihnen hierbei helfen – Bilder oder Grafiken steigern die Aufmerksamkeit und schaffen eine Beziehung zum Thema.

FAZIT:

Natürlich kann nicht jeder Vortrag oder jede Präsentation perfekt werden. Aber: Letztendlich lernen wir alle aus Fehlern. Das gilt auch für Präsentationen. Sie werden recht schnell merken, was Sie besser an Ihrer Präsentationsweise verändern sollten. Das gleiche gilt für Ihre PowerPoint Präsentation. Wenn Sie dann mal Kritik bekommen – sehen Sie es positiv. Das bedeutet ja, dass man Ihre Präsentation noch verbessern kann. Niemand hat als Profi seine Karriere begonnen. Viele Kleinigkeiten lernt man im Laufe der Zeit.

Nun wünsche ich Ihnen ganz viel Erfolg bei Ihrem nächsten Vortrag.

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Regina Zeh

Regina Zeh

Mit über 20 Jahren Erfahrung im Seminar- & Coaching-Bereich ist Regina Zeh Ihre professionelle Ansprechpartnerin für zielgerichtete Personalentwicklung und die effektive Weiterbildung Ihrer Fach- & Führungskräfte durch Online-Trainings und Inhouse-Seminare.

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